Bad Dürkheim: Römischer Steinbruch am kommenden Sonntag erstmals Schauplatz eines Freiluftkonzerts mit der Stadtkapelle
It"s raining men..." Das wäre am Sonntag, wenn die Dürkheimer Stadtkapelle diesen alten Hit der ewig jungen Weather Girls anstimmt, weniger schlimm, als wenn es etwa Bindfäden regnete. Denn erklingen wird der Pop-Klassiker im Freien - vor bislang einmaliger Kulisse: im römischen Steinbruch Kriemhildenstuhl. Dort feiert der Drachenfelsclub mit einem Freiluftkonzert zur Frühschoppenzeit den Abschluss der jüngsten Großputz-Aktion.
Gut vier Monate lang haben die Arbeiten gedauert, die der Verschönerungsverein teils in Auftrag gegeben, teils selbst geleistet hat (wir berichteten am 2. Juli). Dass es am Ende ein Fest mit der Bevölkerung geben sollte, stand fest - weniger, um ihr vor Augen zu führen, wie fleißig man gewesen ist, sondern eher, wie weit der Panorama-Blick über die Stadt jetzt wieder schweifen kann. Und - kein unwesentlicher Nebeneffekt - wieder etwas Geld in die Vereinskasse zu bringen. Zwar ist die Arbeit des Vereins ehrenamtlich, doch was er an Material oder Gerät dafür braucht, muss teilweise bezahlt werden. Oder eben Spezialfirmen wie jetzt gerade auf dem Kriemhildenstuhl.
Da zu einem Pfälzer Fest neben Wein oft auch Musik gehört, kam Vorsitzender Egon Schmitt auf die Idee, die Stadtkapelle zu fragen. Dort erkannte man sogleich die Einmaligkeit eines Konzerts auf dem Kriemhildenstuhl: „Das hat es noch nie gegeben", sagte Vorsitzender Jochen Rinck der RHEINPFALZ. Von daher habe man „alles in Bewegung gesetzt", um trotz der Ferienzeit nicht nur in kleiner Combo-Besetzung anzutreten, wie Schmitt zunächst vorschwebte, sondern mit allem, was nicht in Urlaub ist. Also werden am Sonntag um 11 Uhr knapp 30 Musiker von der Sonnenwende her den holprigen Waldweg hoch zum Steinbruch bewältigen - genau wie die Organisatoren des Vereins und hoffentlich auch das Vielfache an Publikum.
Denn logistisch ist die Sache durchaus eine Herausforderung, bei der man kaum Mühen scheuen darf: Alles, was für Unterhaltung, Bequemlichkeit und Bewirtung der Zuhörer benötigt wird, muss an jenem Morgen hochgeschafft werden. „Wir haben zwei, drei Fahrzeuge für die schwersten Sachen", so Rinck - Schlagzeug, E-Bass, Notenkoffer. Ansonsten trägt jeder sein Instrument über Stock und Stein selber hoch - ohne „Marsch"-Begleitung allerdings.
Noch früher macht sich das runde Dutzend Organisatoren aus dem Vorstand des Drachenfelsclubs auf den Weg. Ab 8 Uhr, so Egon Schmitt, beginnt der Aufbau. Zum Beispiel von Festgarnituren für 150 Zuhörer, mit denen der Verein kalkuliert. Je nach Wetterlage kann das zuwenig sein - wer also sicher gehen will oder es gerne mit Lehne etwas bequemer hat, kann sich auch seinen eigenen (Klapp-)Stuhl mitbringen. Natürlich gibt es etwas zu trinken und auch einen Happen zu essen, und für den Elektro-Bass der Stadtkapelle (sowie die Kühlung der Getränke) bedarf es eines Stromaggregats. Das wird in Styropor gepackt, damit es nicht die Klänge der Kapelle stört.
Ansonsten sei elektronische Verstärkung aufgrund der guten und laut Schmitt echofreien Akustik im Felsenoval verzichtbar, meinte Rinck, der sich gemeinsam mit „Vize" Thomas Kalbfuß vorletzte Woche mit dem Vereinsvorstand vor Ort getroffen hat. Auch, um den besten Platz für das Orchester auszusuchen. „Es wird noch spannend, wie wir uns platzieren", meinte Saxofonist Rinck. Vorgesehen ist, das Orchester auf ein, zwei der unteren Plateaus im Steinbruch zu verteilen. Allzu viele dürfen es freilich nicht sein, da Rudolf Riedle seine Konzentration sonst womöglich zu sehr „verteilen" müsste: Er ist der Dirigent am Sonntag, da der etatmäßige Ensemble-Chef Alexander Felz beruflich verhindert ist. Moderne Blasmusik bis zum Big-Band-Sound, von Abba bis zu Lord of the Dance umfasst das aktuelle Programm der Stadtkapelle wie gewohnt eine große Bandbreite. Insgesamt zwei Stunden lang soll die Konzertpremiere im Kriemhildenstuhl dauern - und alle hoffen, dass es Petrus in dieser Zeit nicht regnen lässt - weder Männer, noch Bindfäden... (psp)
SPENGLP
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Bad Dürkheimer Zeitung
Ausgabe: Nr.161
Datum: Mittwoch, den 15. Juli 2009
Seite: Nr.13
"Deep-Link"-Referenznummer: '5250956'
Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper
. It"s raining men..." Das wäre am Sonntag, wenn die Dürkheimer Stadtkapelle diesen alten Hit der ewig jungen Weather Girls anstimmt, weniger schlimm, als wenn es etwa Bindfäden regnete. Denn erklingen wird der Pop-Klassiker im Freien - vor bislang einmaliger Kulisse: im römischen Steinbruch Kriemhildenstuhl. Dort feiert der Drachenfelsclub mit einem Freiluftkonzert zur Frühschoppenzeit den Abschluss der jüngsten Großputz-Aktion.
Gut vier Monate lang haben die Arbeiten gedauert, die der Verschönerungsverein teils in Auftrag gegeben, teils selbst geleistet hat (wir berichteten am 2. Juli). Dass es am Ende ein Fest mit der Bevölkerung geben sollte, stand fest - weniger, um ihr vor Augen zu führen, wie fleißig man gewesen ist, sondern eher, wie weit der Panorama-Blick über die Stadt jetzt wieder schweifen kann. Und - kein unwesentlicher Nebeneffekt - wieder etwas Geld in die Vereinskasse zu bringen. Zwar ist die Arbeit des Vereins ehrenamtlich, doch was er an Material oder Gerät dafür braucht, muss teilweise bezahlt werden. Oder eben Spezialfirmen wie jetzt gerade auf dem Kriemhildenstuhl.
Da zu einem Pfälzer Fest neben Wein oft auch Musik gehört, kam Vorsitzender Egon Schmitt auf die Idee, die Stadtkapelle zu fragen. Dort erkannte man sogleich die Einmaligkeit eines Konzerts auf dem Kriemhildenstuhl: „Das hat es noch nie gegeben", sagte Vorsitzender Jochen Rinck der RHEINPFALZ. Von daher habe man „alles in Bewegung gesetzt", um trotz der Ferienzeit nicht nur in kleiner Combo-Besetzung anzutreten, wie Schmitt zunächst vorschwebte, sondern mit allem, was nicht in Urlaub ist. Also werden am Sonntag um 11 Uhr knapp 30 Musiker von der Sonnenwende her den holprigen Waldweg hoch zum Steinbruch bewältigen - genau wie die Organisatoren des Vereins und hoffentlich auch das Vielfache an Publikum.
Denn logistisch ist die Sache durchaus eine Herausforderung, bei der man kaum Mühen scheuen darf: Alles, was für Unterhaltung, Bequemlichkeit und Bewirtung der Zuhörer benötigt wird, muss an jenem Morgen hochgeschafft werden. „Wir haben zwei, drei Fahrzeuge für die schwersten Sachen", so Rinck - Schlagzeug, E-Bass, Notenkoffer. Ansonsten trägt jeder sein Instrument über Stock und Stein selber hoch - ohne „Marsch"-Begleitung allerdings.
Noch früher macht sich das runde Dutzend Organisatoren aus dem Vorstand des Drachenfelsclubs auf den Weg. Ab 8 Uhr, so Egon Schmitt, beginnt der Aufbau. Zum Beispiel von Festgarnituren für 150 Zuhörer, mit denen der Verein kalkuliert. Je nach Wetterlage kann das zuwenig sein - wer also sicher gehen will oder es gerne mit Lehne etwas bequemer hat, kann sich auch seinen eigenen (Klapp-)Stuhl mitbringen. Natürlich gibt es etwas zu trinken und auch einen Happen zu essen, und für den Elektro-Bass der Stadtkapelle (sowie die Kühlung der Getränke) bedarf es eines Stromaggregats. Das wird in Styropor gepackt, damit es nicht die Klänge der Kapelle stört.
Ansonsten sei elektronische Verstärkung aufgrund der guten und laut Schmitt echofreien Akustik im Felsenoval verzichtbar, meinte Rinck, der sich gemeinsam mit „Vize" Thomas Kalbfuß vorletzte Woche mit dem Vereinsvorstand vor Ort getroffen hat. Auch, um den besten Platz für das Orchester auszusuchen. „Es wird noch spannend, wie wir uns platzieren", meinte Saxofonist Rinck. Vorgesehen ist, das Orchester auf ein, zwei der unteren Plateaus im Steinbruch zu verteilen. Allzu viele dürfen es freilich nicht sein, da Rudolf Riedle seine Konzentration sonst womöglich zu sehr „verteilen" müsste: Er ist der Dirigent am Sonntag, da der etatmäßige Ensemble-Chef Alexander Felz beruflich verhindert ist. Moderne Blasmusik bis zum Big-Band-Sound, von Abba bis zu Lord of the Dance umfasst das aktuelle Programm der Stadtkapelle wie gewohnt eine große Bandbreite. Insgesamt zwei Stunden lang soll die Konzertpremiere im Kriemhildenstuhl dauern - und alle hoffen, dass es Petrus in dieser Zeit nicht regnen lässt - weder Männer, noch Bindfäden... (psp)
SPENGLP
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Bad Dürkheimer Zeitung
Ausgabe: Nr.161
Datum: Mittwoch, den 15. Juli 2009
Seite: Nr.13
"Deep-Link"-Referenznummer: '5250956'
Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper