ron20141107Interview: Steffen Weber zum Stadtkapellenkonzert

Vor ihrem großen Martinikonzert am Sonntag haben sich die Musiker von der Stadtkapelle professionelle Hilfe geholt. Musiker der hr-Bigband haben der Gruppe geholfen, im Bigband-Teil des Konzerts den richtigen Ton zu finden. Saxophonist Steffen Weber (39) hat vorab schon mal verraten, wie die Probenarbeit lief.

Sie haben die Stadtkapelle jetzt bei einem Workshop erlebt. Aus Profisicht, wie haben sich die Musiker so geschlagen?Das nach acht Stunden Proben zu sagen, ist natürlich schwierig. Aber: Die Kapelle ist im Vergleich zu anderen, die ich kenne, sehr gut. Sie waren sehr aufgeschlossen und ich hatte nie das Gefühl, dass es Leute gibt, die keine Lust haben. Alle haben versucht, voranzukommen. Da war keiner dabei, der sein eigenes Süppchen gekocht hätte.
Die Musiker waren also dankbar für Ihre Tipps?Es ist immer gut, wenn man mal eine Stimme von außen hört. Die gibt dann vielleicht die gleichen Tipps, die man sonst auch hört, aber das ist ein großer Unterschied, ob es immer der Gleiche sagt, oder mal jemand anders. Das hat dann einfach ein anderes Gewicht.

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Wo wir gerade dabei sind, wo könnte die Stadtkapelle noch besser werden?Man kann immer arbeiten. Zum Beispiel an der Instrumentaltechnik. Aber wie gesagt: Im Vergleich zu anderen Kapellen, die ich kenne, sind sie musikalisch weiter. Das geht bei ihnen schon in Richtung Band. Sie haben wahnsinnig viel von dem umgesetzt, was wir gesagt haben. Einzelne waren sogar sehr gut. Aber es reicht nicht, wenn in jedem Satz einer gut ist, es braucht Teamwork und das haben sie.

Gab’s denn Besonderheiten in der Arbeit?Die Arrangements sind ursprünglich von Jörg Achim Keller, dem ehemaligen Leiter der hr-Bigband, für traditionelle Bigband mit viel kleinerer Besetzung geschrieben. Statt nur fünf Saxophone gibt es aber in der Stadtkapelle gleich sieben oder acht. Und Flöten und Klarinetten etwa sind eigentlich gar nicht vorgesehen. Drei von vier Stücken, die wir geprobt haben, wurden von Jörg Achim Keller umarrangiert. Das klingt jetzt natürlich anders, passt aber wunderbar. Die machen das auch super. Die anderen Stücke außer den vier, die wir geprobt haben, habe ich allerdings noch nicht gehört...

Wie war’s bei den Proben?Wir haben am 18. Oktober vier Stunden lang geprobt. Neben mir waren noch der Trompeter Axel Schlosser und der Posaunist Günter Bollmann, ebenfalls von der hr-Bigband, dabei. Wir drei spielen auch am Sonntag mit. So ein Tag geht schnell rum. Ich mache Workshops in unterschiedlichen Längen. Acht Stunden sind wenig Zeit, da geht man zielgerichtet an die Arbeit.

Interview: Julia Plantz

INFO

Martinikonzert der Stadtkapelle am Sonntag, 10.30 Uhr, in der Salierhalle. Im Bigband-Teil des Konzerts spielt die Stadtkapelle mit den Musikern der hr-Bigband die Stücke „Trumpet Blues“, „Solitude“, „Sophisticated Lady“ und „Der Theodor im Fußballtor“. Karten im Vorverkauf gibt es beim Musikhaus Haass, der Touristinformation, der Sparkasse (Hauptstelle) oder bei Jochen Rinck (Telefon: 06322 63954)