Die Stadtkapelle Bad Dürkheim feiert ein viel umjubeltes Martinikonzert mit herausragenden Solisten in der Salierhalle
Von Doris Aust
Die Stadtkapelle Bad Dürkheim hatte für ihr Martinikonzert am Sonntagvormittag in der Dürkheimer Salierhalle ein Programm mit anspruchsvollen Arrangements und ausgezeichneten Solisten zusammengestellt. Das mitreißende Konzert wurde von den Zuschauern mit viel Applaus bedacht.
Dass sich etwas geändert hat im Auftreten der bewährten und beliebten Formation, konnten die Besucher auf den ersten Blick erkennen. Statt der roten Sakkos hatten die Musiker sich für künstlerisches Schwarz entschieden und machten damit deutlich: Hier spielt ein konzertant geprägtes Blasorchester.Den Auftakt machte wie gewohnt die Jugend der Stadtkapelle, die dieses Mal von den Routiniers begleitet wurden. So klangen „Jubel“ und der Song „Can you feel the Love tonight“ aus dem Musical „König der Löwen“ unter der Führung von Dirigent Alfred Hann ganz professionell.
„Ross Roy“ ist eine Originalkomposition für Blasmusik des niederländischen Komponisten Jacob de Haan, der in diesem Klanggemälde die entscheidende Bedeutung der Schulzeit für das weitere Leben aufleben lässt. Struktur und Disziplin wie auch Liebe und Freundschaft tauchen als musikalische Themen auf. Poetisch in Szene gesetzt wurde das Medley aus „Die Schöne und das Biest“ mit Filmausschnitten aus der Neuverfilmung von 2017, die das Publikum auf einer Leinwand mitverfolgen konnte, während der Bühnenhintergrund effektvoll beleuchtet wurde. Aus diesem Film stammt auch die Ballade „How does a Moment last forever“, die von der Flötistin Christine Pleyer ausdrucksstark gesungen wurde.
Das „Concerto for Clarinet“ ist eine Komposition von Artie Shaw für Klarinette und Jazz-Orchester, die Solist Michael Setzkorn ausgesucht hatte. Gebannt lauschte das Publikum dem virtuosen Vortrag. Setzkorn beherrschte die gefühlvollen leisen Töne ebenso wie das legendäre „Altissimo C“, mit dem das Stück endet.
Als weiterer Solist präsentierte Bernd Hoffmann das Werk „Für meine Freunde“ von Ernst Hutter. Es besteht aus zwei Teilen: Im ersten spielt die Posaune den Solopart mit Jazzelementen, im zweiten folgt eine technisch anspruchsvolle Polka für Tenorhorn. Im folgenden Joe-Cocker-Medley war Bernd Hoffmann ebenfalls mit einem Tenorhornsolo vertreten.
Für Sänger Daniel Horr ist der Auftritt beim Martinikonzert quasi ein Heimspiel, denn die Dürkheimer kennen ihn als Frontmann der „Beat Tailors“. Wie gut seine Stimme zu den Hits von Robbie Williams passt, hörte das Publikum beim Medley „Let me entertain you“. Auch die Michael Bublé Version des Dean Martin Evergreens „Sway“ war gelungen. Passend zu diesem Bolero-Mambo folgte „Copacabana“ von Barry Manilow, das dem Blasorchester einen brasilianischen Touch verlieh, unterstützt von einem Schlagzeug-Solo von Julian Leopold, dem zwei Nachwuchs-Percussionisten aus der Jugend der Stadtkapelle zur Seite standen.
Dort hat vor zehn Jahren die musikalische Laufbahn einiger junger Musiker begonnen, die für ihr Engagement bei der Stadtkapelle eine bronzene Ehrennadel und Urkunde bekamen. Für seine langjährigen Verdienste als Schatzmeister wurde Werner Lienemann zum Ehrenmitglied ernannt. Kein Marsch, kein Gesangsstück, sondern die Polka „Rosamunde“ in einer modern herausgeputzten Version bildete den Abschluss des viel umjubelten Konzerts.