Bombenstimmung in der Dürkheimer Innenstadt: Etwa 900 Gäste strömten zur Après-Ski-Party am Samstagabend zum 50. Jubiläum der Stadtkapelle. Auf der Open-Air-Bühne heizten die Band Grand Malör und DJ Anton der ausgelassenen Menge ein. Auch die „After-Party“, bei der DJ B.I.A. auflegte, begeisterte.Hunderte von Menschen, Jung und Alt, tummelten sich auf dem Open-Air-Gelände vor der Pestalozzischule. Jochen Rinck, Erster Vorsitzender der Stadtkapelle, und „Vize“ Thomas Kalbfuß begrüßten das Partievolk.Bereits mit ihrem ersten Lied zog die Band Grand Malör die Menge in ihren Bann. Ausgelassen sangen die Feiernden die Gassenhauer wie „Hier kommt Alex“, „An Tagen wie diesen“ oder „Someone like me“, mit. Romantische Stimmung zauberte der Hit „Ti amo“ bei vielen Paaren. „Es gefällt mir super, die Musik im Freundeskreis in lockerer Atmosphäre zu genießen“, meinte Petra Weber aus Ellerstadt.
.Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Aftershow Party in die Turnhalle des TV Dürkheim verlegt.
Am Samstag gibt es daher ein Zusatzkontingent an der Abendkasse.
Es können weitere Kombitickets gekauft sowie die bestehenden OpenAir Karten im Rahmen dieses Kontingents upgegradet werden.
Die Abendkasse öffnet um 16 Uhr.
+++ Eilmeldung Aftershowparty +++
.Momentaufnahme: Königinnenpastetchen gab’s zwar nicht, aber was die Dürkheimer Winzer am Samstag bei der Kulinarischen Weinprobe im Kurhaus für „ihre“ Pfalzhoheit Janina Huhn auf den Tisch brachten, wurde dem Motto „Königlich – Köstlich“ allemal vollmundig gerecht. Und alle Weine hatten einen Bezug zum Ehrengast.
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Benefiz: Lions organisieren Spendenabend fürs Dürkheimer Frauenhaus
Von Doris Aust
Mit den Zauberworten „Für alle Sinne“ lud der Lions Club Bad Dürkheim zu einem außergewöhnlichen Benefiz-Abend ins Tanzhaus La Danza ein. Sensorikexperte Martin Darting, die Allstar-Band der Stadtkapelle unter der Leitung von Matthias Denhoff und die ideenreichen Speisenvariationen von Stephan Berg und Rainer Eymann bereiteten den genussfreudigen Gästen am Samstag unvergessliche Sinneseindrücke Der Reinerlös der Veranstaltung ist für das Frauenhaus bestimmt. Martin Darting ist nicht nur in Fachkreisen zum „Sensorikpapst“ avanciert, weil er sich als ausgebildeter Winzer voll und ganz seinem Synästhesie-Konzept verschrieben hat. An diesem Abend demonstrierte er eindrucksvoll seine Methode zur Visualisierung von Geruchs- und Geschmacksempfindungen. Bestens geeignet dafür war der große Saal im Tanzhaus La Danza, der für diesen Zweck in ein stilvolles Restaurant verwandelt wurde. Die Spiegelwand, vor der sonst die Tänzer ihre Bewegungen kontrollieren, war mit einem burgunderfarbenen transparenten Stoff verhüllt und diente der Jazzformation aus Solisten der Stadtkapelle als Kulisse.Zum Amuse-Gueule, dem Gaumenkitzler, der den Gästen am Eingang vorab gereicht wurde, führte Martin Darting in die „SINNästhesie - Geschmack in Farben, Formen und Musik“ ein und erklärte, wie seine Bildkompositionen den Geschmack des Weins wiedergeben: „Es ist eine nonverbale Methode, sensorische Empfindungen darzustellen, links oben interpretieren die Farben den Geruch des Weins, rechts unten den Geschmack“. Seiner Erfahrung nach entscheiden sich Menschen für den Wein, dessen Bild sie schön finden.
An diesem Abend sollte aber eine weitere Komponente hinzukommen: die Musik. Matthias Denhoff hat in enger Zusammenarbeit mit Martin Darting dessen Bilder in Jazz-Arrangements mit den passenden Klangfarben umgesetzt. Ebenso raffiniert wie diese musikalischen Stücke waren die Speisen komponiert, damit die Gäste selbst entscheiden konnten, welcher Wein dazu der „Kick“ war oder das Gericht eher harmonisch umschmeichelte.
Zum Entree, der Zucchini-Entenleberpastete auf geröstetem Weißbrot und Orangenmarmelade, wurde ein Pinot Blanc de Noir Sekt vom Weingut Rainer Eymann serviert, die Band spielte den entspannten Bossa Nova „Lucky Southern“ von Keith Jarret, auf dem Sensorik-Gemälde dominierten oben die Farben gelb-grün und unten orange-grün mit blauen Akzenten. Der Einstieg in diese neue Welt der Sinneswahrnehmung war damit absolut gelungen.
Weitere Überraschungen folgten im Lauf des Abends: Der Geschmack eines Weins wird plötzlich ganz anders wahrgenommen, wenn vorher ein Orangen-Karottensüppchen mit Ingwer gegessen wurde. Schmeckte der Silvaner solo frisch, gewann er zur Suppe durch die vom Ingwer aktivierten Geschmacksrezeptoren an Ausdruck, war er der „Kick“.
Noch drei weitere Gänge durften sich die Gäste ihren persönlichen Wahrnehmungen widmen, sich mit Wein und Musik in eine neue Genusswelt entführen lassen. Zum Schluss rundete ein sanftes Griesflammeri-Dessert das opulente Menü ab. Entsprechend dazu die Farben: Warme goldbraune Wolken oben und dunkelrote Schlingen mit dunkelblauen Spitzen unten. Als Akzent noch einmal ein Jazz-Standard: Mit „Cold Duck Time“ von Eddie Harris und starken Soli von Rudolf Riedle, Fred Setzkorn, Axel Müller, Julian und Philipp Leopold lieferte die Allstar-Band um Matthias Denhoff einen funky-rockigen Abgang.
Für einen besonderen Benefiz-Effekt sorgte die Versteigerung der Originalbilder von Martin Darting, die er extra für diesen Abend gemalt hatte. Die Jugend der Stadtkapelle und freiwillige junge Helfer aus den Reihen der Lionsmitglieder hatten an diesem Abend den Service übernommen – selbstverständlich ehrenamtlich.
Jazz: Stadtkapelle feiert 50-Jähriges mit den „Pistols“ im Musikkeller der Pestalozzischule – Trio bringt kombiniert Rock und Jazz
Von Rainer Köhl
Jazz zum Jubiläum: Am Samstag hat die Stadtkapelle ihr 50-jähriges Bestehen ein weiteres Mal gefeiert. Die drei „Jazz Pistols“ aus dem Rhein-Neckar-Raum begeisterten ihre Zuschauer im Musikkeller der Pestalozzischule. Das klasse Trio hat sich auf Fusion und Jazzrock spezialisiert.
.Ein unvergesslicher Abend mit den Jazz Pistols!
Die Bilder von unserem Fotograf Tilmann Hiller (www.Reflexart.de) sind online.
.Gegenüber: Jochen Rinck ist Vereinschef, Musiker, Moderator, Protokoller, Pressewart und nun auch Träger der Gold-Ehrennadel der Stadt
Von Peter Spengler
Es gibt wohl nicht viele Männer, die freimütig einräumen, dass sie zum Entspannen daheim schon ganz gern mal Eros Ramazzotti hören. Jochen Rinck steht dazu. Der Italien-Fan verbindet das mit Urlaub. Derzeit freilich ist Eros abgemeldet. „Seit Monaten“ hat es dem Saxofonisten, Vorsitzenden und Moderator der Stadtkapelle „Jubel“ angetan, von Klingande. Seit das Stück passenderweise den Videotrailer untermalt, mit dem die Dürkheimer Big Band in diesen Wochen auf ihr 50. Jubiläum aufmerksam macht, zuletzt beim Sportler- und beim eigenen Jubiläumsball. Dort zum Auftakt der 50-Jahr-Feierlichkeiten hat der oberste Repräsentant der Stadt deren höchste Auszeichnung an den Mann mit der Dreifach-Dauerrolle verliehen: die Goldene Ehrennadel (wir berichteten). Da jubelte der Saal – Rinck selbst nahm die Würdigung mit der ihm eigenen Zurückhaltung entgegen.Laut – das passt nicht ins Naturell des 51-Jährigen. So wundert es einen kaum, dass er vor 40 Jahren keinen Ton aus der Trompete brachte, die ihm Siegfried Riedle in die Hand drückte. „Macht nix. Dann halt Saxofon“, entschied der Mentor und Motor der Jugendstadtkapelle, die er gerade zu gründen im Begriff war. Und bis heute entlockt Rinck dem sonoren Tenor-Sax eher die leisen, feinen Töne als die schrillen.
Es war auf der Polizeiwache, als sich diese zehn Kumpane vor 40 Jahren zumerstenMal trafen.Zur Bandenbildung –wobei es noch eine Rasselbande war, die in dem damals noch ansehnlicheren Gebäude auf demWurstmarktplatz zusammenkam. 34 Buben zwischen 8 und 14 Jahren bildeten am 14. Februar 1974 die erste Jugend-Big-Band der Dürkheimer Stadtkapelle unter Dirigent Siegfried Riedle. Diemusikalischen Bande dieser Zehn haben bis heute gehalten, alle musizieren noch gemeinsam in der Stadtkapelle. BeimJubiläumsball im Kurhaus (wir berichteten gestern) wurden sie von Bürgermeister Lutz mit einer Ehrenurkunde bedacht. Auf der Treppe zum Kursaal formierte sich die Jubilaren-Combo fürs RHEINPFALZ- Foto stehend von links mit Jochen Rinck, Thomas Kalbfuß (beide Tenor-Saxofon), Klaus Haass, Rudolf Riedle (beide Alt-Saxofon), Stefan Riedle (Posaune und Schlagzeug), Gerhard Leopold (Posaune), Thomas Günther (Trompete), Reiner Asel (Bariton-Saxofon) sowie vorn Helmut Krack und Helmut Leopold (beide Trompete).
(psp) FOTO: FRANCK
Bad Dürkheim: Auftakt nach Maß in 50-Jahr-Feiern der Stadtkapelle – Goldene Stadtnadel für Jochen Rinck
Von Peter Spengler
Es war Viertel nach zehn, als „Vize“ Thomas Kalbfuß seinem langjährigen Vorsitzenden und Sitznachbarn in der Saxofon-Fraktion der Stadtkapelle eben mal fürsorglich die Stirn abtupfte. Da war der Stuhl von Jochen Rinck an Tisch 7 im Kursaal noch nicht wirklich richtig warm. Seine angestammte Dreifachrolle als Vereinschef, Musiker und Moderator füllte der 51-Jährige auch beim Jubiläumsball zum Auftakt des 50-Jahr-Festivals des Vereins wie gewohnt charmant und gewandt aus. Natürlich hatte er zuvor als Kopf und Motor an der Spitze des Orga-Teams gestanden. „Einer muss ja Kapitän sein, und das war wie immer der Jochen“, würdigte Janina Huhn am Ende (auch sie in Dreifachrolle als Pfälzische Weinkönigin, Querflötistin und Co-Moderatorin). Und da der Käpt’n zusehen muss, dass das Schiff auf Kurs bleibt, war Rinck auch der Regisseur des Abends.Den hatten die beiden Damen von „Inspirit“ in der eingangs beschriebenen Szene gerade ein zweites Mal nervös gemacht. Als sie um neun das erste Mal auftreten sollten, suchte – wer sonst – Rinck sie zunächst vergebens. Beim zweiten Showtanz konnte er sie beim besten Willen nicht übersehen – so er solchen überhaupt gehabt haben sollte: Die fürwahr reizenden Bauchtänzerinnen ließen ihn „orientalisches Flair buchstäblich hautnah erleben“ – es war der Moment, da Thomas Kalbfuß das Taschentuch zückte ...
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